Große Bühne für Grün und Blau

Die diesjährigen 55. Veitshöchheimer Landespflegetage brachten nicht nur 650 Teilnehmende unter ihrem Dach zusammen, sondern auch eine enorme Bandbreite an Themen – getreu des Mottos „Zukunft braucht Vielfalt“. Ein Höhepunkt: Das Rollenspiel vom Bürgermeister, dem im verglasten Besprechungssaal die Teilnehmer eindösen und auf dem steinernen Rathausplatz der Schokoriegel in der Hand wegschmilzt. Bis der Berater mit grünen (Pflanzen) und blauen (Wasser) Innovationen weiterhilft… Das war Praxis pur, mit Einwandbehandlung vom Feinsten! Wer die Veranstaltung verpasst hat, findet nachfolgend einen Rückblick.
Mühldorfer Baumtage

„Zukunftsthemen im Kloster: 16. Mühldorfer Baumtage“

Wieso kann ein Gemeindeoberhaupt für Baumunfälle haftbar gemacht werden, wenn hierfür externe Beratung eingekauft wurde? Wie lassen sich Baustellen als Ursachen für tote Bäume viele Jahre später noch nachweisen? Birken als Stadtbäume, Baumerhalt trotz Brandkrustenpilz, wurzelschonendes Bauen, Rigolen und nicht zuletzt die Mediation von Streitfällen – alles war drin, in diesem erstklassigen Event.
Klimawandelgarten

„Cooler Tipp: Klimawandelgarten in München“

Wie kann sich der einzelne Mensch das Leben in heißen, trockenen Sommern erleichtern? Und was können Kommunen tun, auch ganz kleine? Die im Mai 2023 eröffnete, frei zugängliche Outdoor-Ausstellung vor dem Landwirtschaftsministerium an der Ludwigstraße (Ecke Galeriestraße, nahe Odeonsplatz) zeigt viele praktische Möglichkeiten. Hier folgt mein Originalmanuskript.

Grüner parken? Kunststoff-Gitter als Bodenbefestigung

Befahrbare Flächen schaffen mit möglichst wenig Bodenversiegelung – eine Anforderung, der sich ökologisch bewußte Privatleute gegenübersehen, wenn sie ein Wohnmobil auf dem eigenen Grundstück unterbringen möchten. Doch gerade für Laien stellen sich vor der Anschaffung von Kunststoff-Rasengittern viele Fragen: Welches Gitter für welche Gewichte? Wieviel Aufwand ist das beim Bau und was kostet der Spaß? Diffundiert Plastik in die Erde? Ich besuchte mit der Kamera diverse Einbauorte und befragte exemplarisch zwei Hersteller.

Mediterrane Gärten in unseren Breiten?

Palme, Oleander, Bougainvillea in Leipzig oder München? So sehr der Klimawandel den Fans eines südliches Flairs entgegenkommt – gerade ein Winter wie im Dezember 2023 zeigt, dass die typischen Pflanzen des Südens nicht einfach in deutsche Gärten und Grünanlagen gesetzt werden können. In meinem Artikel habe ich einen Vortrag von Gartenbauingenieurin Maria Sansoni zusammengefasst, die sich auf trockenheitsverträgliche und gleichzeitig winterharte Pflanzen spezialisierte – so ist Urlaubsflair ist auch bei uns möglich. Mein Foto zeigt eine rosa blühende Robinie.

Alleskönner in Kinderschuhen

Sieben Schichten, verschiedene Zonen, zahlreiche Pluspunkte - von Bodenaufbau, Kühlung, Ernährung bis hin zum sozialen Treffpunkt und der Umweltbildung – urbane Waldgärten sind wahre Alleskönner. Allerdings ist die Umsetzung noch in der Entwicklung begriffen – immerhin sollen die neuartigen Gärten mitten in der Stadt von Dauer sein und auch darüber hinaus gibt es viele Fragen zu beantworten. Dr. Jennifer Schulz stellte auf den Landespflegetagen 2023 das Konzept vor und berichtete von den ersten Erfahrungen - denn drei Waldgärten gibt es in Deutschland ja schon.

Geld gibt´s nur bei guter Pflege

Der millionenschwere Streuobstpakt bietet Baumschulen große Chancen. Allerdings brauchen sie Mitspieler: Nur wenn die künftigen BaumbesitzerInnen ein nachhaltiges Pflege- und Nutzungskonzept vorgelegen können, gibt es öffentliche Gelder. Diese Anforderung soll laut Martin Degenbeck (Landesanstalt für Weinbau und Gartenpflege LWG) nicht abschrecken, sondern ganz im Gegenteil, zu einer Qualifizierungsoffensive anregen.

Digital steuern, analog lächeln

Zwei Vorträge auf den Landespflegetagen in Veitshöchheim, wie sie zunächst unterschiedlicher nicht sein könnten: Der eine Referent, jung und dynamisch, steht auf „digital“, der andere, erfahren und innerlich bewegt, steht auf „tradierte Unternehmenswerte“. Wo beide Ausrichtungen sich ergänzen und wie sie zusammenhängen, habe ich mir bei den Landespflegetagen in Veitshöchheim angehört und dann in diesem Artikel beschrieben. 
Streuobst für alle

Aktuelles: Pakt für Streuobst

In Bayern gehen jedes Jahr ca. 100.000 Streuobstbäume verloren, weil sie typischerweise am Ortsrand stehen und damit Neubaugebieten im Wege. Diesen Trend will der Staat aufhalten und hält satte 670 Millionen Euro für Sanierung und Neupflanzung bereit. Seit Herbst 2022 können auch Privatpersonen, Obst- und Gartenbauvereine sowie Kommunen davon profitieren. Auf den 55. Veitshöchheimer Landespflegetagen konnte ich hierzu neueste Informationen ernten.
Urbane Waldgärten – Vegetationsschichten

Urbane Waldgärten

Der englische Begriff „food forest“ weist schon auf Nahrungsmittelproduktion hin. Wie soll das aber in einer Stadt mit ihren teuren Flächen gehen? Vertikal! Mindestens drei Schichten sollen aus essbaren Pflanzen bestehen. Doch strebt die in Deutschland bisher an drei Standorten umgesetzte Idee auch konzeptionell nach Höherem: Klima- und Artenschutz werden auch noch bedient. (Foto: Universität Potsdam) Näheres in meinem Beitrag!